Tour 07.05.2020 - Stadtallendorf

Am oberen Ende eines langen Hohlweges liegt in idyllischer Lage die Stadtallendorfer Mariengrotte. Dieser Hohlweg beginnt an der Bundesstraße B 454, oberhalb des Wohngebietes „Kronäcker“ und ist Teilstück des „Forster Weges“, der von der Altstadt zur Forstkapelle in den Herrenwald führt.

Tief eingeschnitten in die „Allendorfer Höhe“ gibt der unter Naturschutz stehende Weg mit seiner üppigen Natur im Winter Schutz vor kalten Winden und im Sommer spenden die großen Bäume wohligen Schatten.

Wie in vielen katholischen Gebieten, so wurden auch in der Stadtallendorfer Gemarkung etliche Kruzifixe und Marienbildstöcke von gläubigen Christen der Pfarrei St. Katharina errichtet – meist aus Dankbarkeit und Einlösung eines Gelübdes. Alleine hier auf dem Weg zum Herrenwald reihen sich wie an einer Perlenschnur drei Bildstöcke und die Mariengrotte aneinander.

Während des Zweiten Weltkrieges lebte die Bevölkerung in großer Angst. Man befürchtete, dass die naheliegenden Sprengstoffwerke Ziel eines Bombenangriffs werden könnten. Viele Gläubige gingen immer wieder bis hin zur Forstkapelle und beteten dort zur Gottesmutter Maria und baten um Schutz für unsere Gemeinde.

Da Stadtallendorf von einem großen Angriff verschont wurde, reifte schnell der Wunsch, aus Dankbarkeit eine Mariengrotte zu errichten. Diesem Wunsch schlossen sich die heimkehrenden Kriegsteilnehmer an und so wollte man auch den Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges gedenken.

Von der politischen Gemeinde wurde das Gelände zur Bebauung überlassen. Dank vieler Spenden und besonders einer größeren von einer Mitbürgerin, sowie Materialspenden, unentgeltlicher Fuhrdienste und ehrenamtlicher Arbeitseinsätze, besonders von Mitgliedern der Kolpingsfamilie, konnte innerhalb kurzer Zeit das Vorhaben realisiert werden. Grundsteinlegung war im Oktober 1953 und bereits am 11. Juli 1954 feierte man die Fertigstellung mit einem feierlichen Einweihungsgottesdienst.

Seither werden alljährlich Gottesdienste an dieser Pilgerstätte gefeiert und fast alltäglich trifft man Menschen, die hier in Stille verweilen. Durch die Nähe zur Kirchengemeinde St. Michael ist sie heute auch ein Bindeglied für die Kirchengemeinden geworden und wird so von Mitgliedern beider Gemeinden gepflegt.